Leitbild der futhuk Kinder- und Jugendhilfe

Probleme erkennen, Potentiale anregen, soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern

pfeil-symbolUnser Selbstverständnis ist geprägt von einem ganzheitlichen Blick auf den Menschen sowie seiner sozialen Systeme und entspringt einem humanistischen Denkansatz - Die zugrunde liegende Philosophie, dass jedes Individuum in der Lage ist, sich selbst zu verwirklichen, den eigenen Weg zu finden, die eigene Identität zu erkennen, zu akzeptieren und zu verwirklichen, stellt für uns bei der futhuk Kinder- und Jugendhilfe die oberste Maxime dar und ist für unsere pädagogische Arbeit handlungsleitend.

Das Erleben von Sinnhaftigkeit entspricht dem Urvertrauen, dem Gefühl in seinem Selbst angenommen und wertvoll zu sein. Die Erfahrung, selbst jemand zu sein ist eine gesunde Ausgangsbasis für die Suche nach Sinn und Wirken im Leben. Die Erkenntnis und Akzeptanz der eigenen Identität und die kontinuierliche Selbstverwirklichung sind Ausgangspunkt für einen verantwortungsvollen und konstruktiven Umgang mit der Gesellschaft. Erst durch die eigene Positionierung innerhalb dieser wird dem Partizipationsgedanken Rechnung getragen und eine aktive Teilhabe ermöglicht.

Oftmals ist dieser Prozess nicht ausschließlich aus eigenen Kräften umsetzbar. Individuelle Beeinträchtigungen, kulturelle Gegebenheiten und soziale Machtverhältnisse haben erheblichen Einfluss auf die Selbstverwirklichung und interpersonale Interaktion. Um diesen zum Teil ungünstigen Faktoren gewinnbringend zu begegnen, bedarf es einer Erweiterung der Perspektiven und damit einer Lösungsfindung über konventionelle Wege hinaus. Unser Anliegen ist es, Menschen in der Bildung ihrer Identität zu unterstützen, d. h. positive Grunderfahrungen zu ermöglichen, die zu einer Stärkung des Selbst-Vertrauens, der Ich-Funktionen und damit zur Identitätsbildung führen.

Wir verstehen die sogenannten “Verhaltensauffälligkeiten“ der Kinder und Jugendlichen als Hilferuf, bzw. als Bewältigungsstrategie. Entsprechend stellen wir eine vertrauensvolle Atmosphäre her, die Geborgenheit vermittelt und zur Selbstständigkeit anregt. Wir berücksichtigen neben dem realen Alter auch das Entwicklungsalter der Kinder und bieten individuelle Entwicklungsmöglichkeiten an, statt nur die Einhaltung allgemein gültiger Normen zu erwarten.

Mit ihrem erhöhten inhärenten Wachstumspotential bieten Krisen einen gewinnbringenden Erfahrungsraum, den wir versuchen positiv zu nutzen. Wir verstehen unser Angebot gemäß des Subsidiaritätsansatzes als Hilfe zur Selbsthilfe. Das professionelle Verständnis von „Krise“ als Entwicklungsmoment spielt eine handlungsleitende Rolle bei der gemeinsamen Erarbeitung von adäquaten Handlungs- und Bewältigungsstrategien.

Als stärkende, begleitende und unterstützende Instanz helfen wir so den Adressaten, Lösungswege zu erkennen, selbstbestimmt zu wählen und eigenverantwortlich zu handeln.

Im konkreten Tun und im Erfahren seiner eigenen Leistungsfähigkeit erkennt und verwirklicht sich der Mensch. Hier liegt ein weiterer Stabilisator der Identität. Deswegen fordern und fördern wir nach einem individuell erstellten Konzept. Ausgehend von der Maxime, dass es sich bei unseren Adressaten nicht um Hilfeempfänger handelt, sondern um Akteure innerhalb eines von uns begleiteten und geschützten Rahmens, orientieren wir uns am Bedarf, den Ressourcen und der Lebenswelt, um eine Entscheidungsfindung zu unterstützen. Es gilt auch Kontakte zur Familie und zum bisherigen Freundeskreis aufrechtzuerhalten oder neu zu knüpfen, denn: positive familiäre Beziehungen schaffen wichtige Voraussetzungen für ein positives Selbstbild und damit auch für eine stabile Identität.

Unter Berücksichtigung einer mehrdimensionalen Wirklichkeit wird durch unser authentisches Beziehungsangebot und die Entwicklung möglicher Bewältigungsstrategien ein Zugewinn an Perspektiven und deren Umsetzung ermöglicht. Gestärkt kann der Mensch seinem essentiellen Bedürfnis nach Liebe, Anerkennung, Zugehörigkeit und dem grundsätzlichen Wert seiner selbst gerecht werden. Durch die Erkenntnis seiner neu erworbenen Ressourcen und Möglichkeiten und deren Umsetzung befindet er sich in der Lage durch das Netz seiner sozialen Beziehungen zu wachsen und diese gleichermaßen durch sein Dasein zu bereichern.