Unsere Hilfen im Sinne des Sozialgesetzes

§ 29 SGB VIII Soziale Gruppenarbeit

„Die Teilnahme an sozialer Gruppenarbeit soll älteren Kindern und Jugendlichen bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen helfen. Soziale Gruppenarbeit soll auf der Grundlage eines gruppenpädagogischen Konzepts die Entwicklung älterer Kinder und Jugendlicher durch soziales Lernen in der Gruppe fördern“.

 

Anhand von altersspezifischen Themen und erlebnispädagogischen Unternehmungen wird versucht, den Teilnehmern im Gruppenkontext Normen und Regeln der Gesellschaft aufzuzeigen, um in Konfliktsituationen angemessen reagieren zu können. Die soziale Interaktion steht hier im Vordergrund. Gerade erlebnispädagogische Aktionen eignen sich im Besonderen um Situationen zu provozieren, aus denen die Jugendlichen nicht so einfach fliehen können und sich somit dem Konflikt stellen müssen. Nicht die Flucht, sondern die aktive Auseinandersetzung und die Lösung von Problemsituationen stehen hier im Vordergrund. Innerhalb einer Gruppe werden Rollen und Positionen ausgehandelt. Sie bietet Geborgenheit und Diskussionsstoff und ist Ort der Reflexion und der Planung. Aufwühlende Erlebnisse können an dieser Stelle aufgearbeitet oder ausgeglichen werden.

Das Bootfahren (max. WW II) ist zum Beispiel ein klassisches Medium der Erlebnispädagogik. Es verlangt automatisch Kommunikation, Kooperation aber auch die Übernahme von Verantwortung. Nur wenn diese Faktoren ineinandergreifen wird die Mannschaft auch ohne größere Probleme die Bootsstrecke meistern. Herrschen Unstimmigkeiten innerhalb der Gruppe bekommen die Teilnehmer dies sehr schnell zu spüren, indem sie am Uferbereichen anecken oder über Bord gehen. Was sich für Außenstehende wie ein Actionurlaub anhört, ist für auffällige Jugendliche, die nicht gelernt haben, mit anderen adäquat umzugehen ein Erfahrungsfeld, in dem sie ihre „Fehler“ aber auch vor allem ihre Stärken direkt und konkret erleben. Jeder an Bord wird gefordert und letztendlich auch in seiner Sozialkompetenz gefördert. Eine Flucht ist hier nicht denkbar und somit sind die Kinder oder Jugendlichen gezwungen, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Während des ganzen Prozesses spielt die Reflexion der Aktion eine wesentliche Rolle. Erfahrungen, Gedanken und Gefühle werden ausgetauscht, um das Erlebte zu verarbeiten und zu festigen. Die so erworbenen Kompetenzen lassen sich in den Alltag übertragen und erweitern das Handlungsspektrum jedes Einzelnen.

Momentan besteht noch kein konkret buchbares Angebot. Durch unsere Wochenend- und Ferienmaßnahmen und unsere langjährig erprobten internen Gruppen mit vordefinierter oder adressatenorientierter Lernumgebung (z. B. Klettergruppe, Sozialkompetenztraining und Rollenspielgruppe)  besitzen wir jedoch viel Erfahrung im Bereich der sozialen Gruppenarbeit. Gerne sind wir bereit auf Anfrage gemäß dem Bedarf der Jugendämter geeignete Angebote zu entwickeln und anzubieten. Diesbezügliche Nachfragen richten sie bitte an die Geschäftsführung.